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Arten des Alkoholismus

Alpha-Alkoholismus

Seelische und nervöse Störungen; aus Angst, Gehemmtheit, Spannungszuständen oder auf Grund von körperlichen Leiden oder durch den Eindruck, Anforderungen nicht gewachsen zu sein, wird im Alkohol Erleichterung, Entspannung und Betäubung gesucht. Abhängigkeit entsteht durch regelmäßiges oder hefiges Trinken, ohne dass sich dies zur Sucht entwickelt. Gefahren: gesundheitliche Schäden und Weiterentwicklung zum "Gamma-Alkoholiker".

Beta-Alkoholismus

Tritt bei seelisch normal veranlagten Menschen auf; sind "Gesellschaftstrinker", die sich gern in trinkfreudigen Kreisen bewegen. Noch keine körperliche Abhängigkeit.
Gefahren: schwere gesundheitliche Schäden (oft verkürzte Lebensdauer) und Weiterentwicklung zum "Gamma"- oder "Delta-Alkoholismus".

Gamma-Alkoholismus

Vermehrtes Erleichterungstrinken, immer stärker und öfter. Neben die seelische tritt die körperliche Abhängigkeit, die in "Kontrollverlust" mündet. Weitertrinken bis zum Rausch wird immer häfiger. Dies ist Anzeichen der Sucht. Heilung im Sinne von Rückkehr zu mäßigem Alkoholgenuss ist nicht mehr möglich. Diese Form des Alkoholismus ist in der Bundesrepublik am häufigsten.
Gefahren: Vielschichtige Schäden im körperlich-seelischen Bereich. Schwere Störungen und Probleme auch im zwischenmenschlichen und im wirtschaftlichen Bereich.

Delta-Alkoholismus

Hier erfolgt ständige Zufuhr von Alkohol. Im Gegensatz zu den vorher genannten Arten kann der Betroffene nicht mehr ohne Alkohol leben, da sonst sofort Entzugserscheinungen auftreten. Er verliert jedoch - im Unterschied zum Gamma-Typ - nicht die Kontrolle darüber, wann oder wieviel er zu einer bestimmten Zeit trinken will. Der starke Alkoholgenuss erfolgt gewohnheitsmäßig und oft über lange Jahre hinweg.
Gefahren: Schädigung des Zentralnervensystems, Charakterveränderungen, Verlust der geistigen Fähigkeiten bis zur Verblödung. Auch bei diesem Alkoholiker-Typ kann nur totaler Entzug mit lebenslanger Alkoholabstinenz helfen.

Epsilon- Alkoholismus

Damit sind die so genannten Quartalssäufer gemeint, die von Zeit zu Zeit von Unruhezuständen oder Verstimmungen überfallen werden und dann bis zum Kontrollverlust trinken. Das Verlangen nach dem Rausch tritt so plötzlich auf, dass die Betroffenen im Notfall auch zu billigsten Alkoholsorten greifen. Das übermäßige Trinken hält mehrere Tage an. Danach sind Epsilon-Trinker in der Lage, völlig normal zu trinken oder sogar ganz auf Alkohol zu verzichten.

Die zu den Gamma- und Delta-Typen gehörenden Betroffenen stellen die eigentlich süchtigen Alkoholiker dar, die unbedingt der Hilfe durch eine Beratungsstelle bedürfen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Beratung und Behandlung ist die eigene - und nicht beschönigte - Einsicht, dass eine fatale Abhängigkeit besteht. Weiter muss der uneingeschränkte Wunsch nach Hilfe durch eine Beratungsstelle vorliegen. Nur von dieser Grundhaltung ausgehend, kann eine Entwöhnung herbeigeführt werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden:

Alpha und Beta – Trinker sind gefährdet.
Gamma – Delta und Epsilon – Alkoholiker sind krank im Sinne der RVO.
Konflikttrinker neigen dazu, Gamma – Alkoholiker zu werden. Gelegenheitstrinker können sich zu Spiegeltrinkern entwickeln. Die einzelnen Alkoholikertypen sind jedoch nicht ganz eindeutig voneinander abzugrenzen.

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